7-Seen-Wanderung 2015
Am 8. Mai 2015 startete ich 18.00 Uhr vom Markkleeberger Rathaus zu meiner angekündigten letzten XXL- Strecke über 104 km.
Vor dem Start traf ich noch Katrin, die 20 km machen wollte und unseren neuen Uwe mit Freundin. Auch Simone mit Freundin war da, die mir viel Glück wünschten.
Taktisch räumte ich mir ein, die erste Etappe bis zur Bistumshöhe, 10,5 km, zu joggen. Das geht bei mir besser als ein Scharfschritt. Was ich dann auch so anging. Erschreckender Weise, habe ich 100-derte Wanderer überholt, die schon weit vor 18.00 Uhr gestartet waren. Auch Katrin war dabei.
Beim Kontrollpunkt Bistumshöhe war ich 19.05 Uhr, aber lange nicht der Erste. Nach einer Stärkung mit „Fettbemme mit Fisch und saurer Gurke“ ging es im Joggingstil bis zum Aussichtspunkt Zitzschen am Zwenkauer See. Kurze Pause, trinken und weiter mit joggen. Am Trianon nach 21 km traf ich 21.04 Uhr ein.
Den Ersten hatte ich aber noch nicht eingeholt. An der Grenze ich meinen Obolus bezahlt, 2 Kräuterschnäpse getrunken und weiter ging es. Dann traf ich auf den Ersten, der aus Goslar war und nach seinen Angaben ein Langstreckenwanderer war. Mit ihm wanderte ich dann bis zum Rathaus Zwenkau und weiter auf der anderen Seite des Zwenkauer Sees bis zum Kontrollpunkt Lichtblick Neue Harth.
Wir waren jetzt die Ersten und nach ein paar Becher Cola ging es weiter. Kurz nach dem Kontrollpunkt deutete sich ein beleuchteter Abzweig nach rechts an. Mein Wanderfreund, der die Strecke schon gewandert war, war sich sicher, wir müssen geradeaus. Warum ich mich überreden ließ, weiß ich nicht, aber es war die falsche Strecke. Wir kamen nicht wie in Erinnerung über die Autobahn in Richtung Gaschwitz, sondern unter der Autobahn nach einem Wegweiser in Richtung Zörbigker Hafen. Nun wusste ich, wir hatten uns total verlaufen. Da ich mich als Einheimischer ein bisschen auskannte, schlug ich einen Weg nach recht ein, in der Hoffnung, er führt nach Gaschwitz. Meine Hoffnung war richtig, wir kamen wieder auf die Strecke nach der Autobahnüberquerung. Sind aber nach GPS einen Umweg von 4 km gelaufen. Als wir in Gaschwitz (km 31) zum Spirelli-Essen eintrafen, war das Zelt schon mit vielen Wandern belegt, die uns in der Zwischenzeit überholt hatten. Dann ging es für mich allein weiter in Richtung Feuerwehr Böhlen. Dort um 0.13 Uhr eingetroffen, war der immer fällige Streuselkuchen noch nicht da.
Ein paar Becher Tee und weiter ging es. Vor mir waren 6 Wanderer schon durch. Ich joggte ihnen nach. Im Sportlerheim Rötha um 0.57 Uhr hatte ich sie dann eingeholt. Auch einen Kollegen meiner Tochter traf ich dort, der bis Thierbach unter 10 Stunden wandern wollte. Hat es auch geschafft, und war 3.55 Uhr am Ziel. Nach einer Stärkung mit belegten Brötchen wollte ich mit der Führung weiter wandern, aber diese hatten einen solchen Schritt drauf, den ich nicht halten konnte. Am Kontrollpunkt Espenhain (km 45) waren sie gerade wieder in Richtung Thierbach aufgebrochen. Nach ein paar Tassen Kaffee, machte ich mich dann auch wieder auf den Weg, um sie noch einzuholen. Nach der Hälfte des Aufstiegs auf die Halde Trages fing ich wieder an zu joggen. Holte sie bei km 51 zum Erzgebirgsblick (Sonnenaufgangsblick) ein und joggte bis Sportplatz Thierbach (55 km), wo ich 3.25 Uhr eintraf. Da waren die Helfer gerade dabei Fettbemmen zu schmieren und Kuchen aufzuschneiden. Man sagte mir, ich wäre der Zweite. Einer ist schon wieder in die Spur gegangen. Hier in Thierbach hat man über die Hälfte zurückgelegt und hier mache ich immer eine längere Pause. Da kann ich meine GPS- Uhr aufladen und mich massieren lassen. Aber die Masseure waren noch nicht da. Auch die Kontrollstempel kommen erst 4.00 Uhr. Also machte ich die Beine hoch und wartete. Inzwischen kommen auch die 5 Verfolger an. Kurz vor 4.00 Uhr kam ich zu meinem Stempel und ich wurde auch massiert.
Habe noch Puddingsuppe gegessen und dann ging es 4.15 Uhr weiter. Die 5 Verfolger waren aber schon früher aufgebrochen. Jetzt kam es für mich an, in Ruhe die andere Hälfte zu packen. Bei der Umrundung der Bockwitzer Sees traf ich wieder auf einen Wanderer. Mit dem bin ich ein Stück gegangen. Der Kontrollpunkt am Bockwitzer See war noch nicht besetzt. Da mein Mitwanderer etwas langsamer war, habe ich ein Schritt zugelegt und eine reife Wanderin, wieder aus Goslar, eingeholt. Mit Interessanten Gespräch sind wir dann an der Windmühle Schönau um 6.34 Uhr eingetroffen. Dort habe ich endlich einen halben Liter Bier getrunken. Weiter ging es allein nach Steinbach, da die begegnete Wanderin sich noch ausruhen musste. Nach 67 km war ich noch gut drauf. Irgendwann auf dem Wege war mir der Waldweg zu lang und ich wich auf die parallel verlaufene Straße aus, weil mir bekannt war, auf eine Straßenkreuzung zu stoßen. Doch nichts zu sehen. Bis ich auf den parallel verlaufenden Waldweg 2 Wanderer, die mir entgegen kamen fragte, ob sie auch nach Steinbach wollten. Das bestätigten sie und erklärten mir, dass sie sich verlaufen hätten. Also schloss ich mich ihnen an. Und wir liefen den Waldweg zurück, um den Abzweig zu finden.Inzwischen holten uns noch 3 Wanderer ein, die sich auch verlaufen hatten. Also waren wir dann 6 Wanderer und fanden den Abzweig. Für mich aber wieder 2 km Umweg.
In Steinbach (km 78) um 9.28 Uhr angekommen, ließ ich mir die sächsische Kartoffelsuppe mit Bockwurst schmecken. Dann ging es weiter nach Mölbis. Der Gang wurde etwas langsamer, aber der Kontroll- und Verpflegungspunkt im Landschulheim Dreiskau- Muckern lockte, denn hier gibt es immer ein 3-Sterne-Menü vom Feinsten.
Da kann man schon mal eine Weile zubringen.Was ich auch tat. Nach 90 km, um 12.58 Uhr angekommen, habe ich mir das auch verdient. Nun hatte ich nur noch 14 km vor mir.
ontrollpunkt Störmthal. Dort überholte mich Jörg Bauer. Dann Schloss Güldengossa und der vorletzte Kontrollpunkt Seepark Auenhain am Markkleeberger See. Unten am Markkleeberger See, kurz vor der Promenade, wurde ich von Karin Bogen überholt. Das machte mir aber nichts aus. Mit weniger schnellen Schritten und einem Zwischenspurt zum Schluss, kam ich von mir überwältigt und glücklich um 16.32 Uhr am Rathaus Markkleeberg nach nun mehr 110 km an.
Letzter Stempel und die Urkunde über 104 km. Noch ein abschließendes Bier auf einer Bank und dann nach Hause.
Uschi hatte schon das Badewasser vorbereitet. Ich hinein, heraus bin ich fast nicht mehr allein gekommen und dann ins Bett.
Wie schon anfangs gesagt.es war meine letzte XXL- Strecke. Nächstes Jahr mache ich mit meiner Uschi die 15 km Mondschein-Tour West mit einer Schiffsrundfahrt auf dem Losgebundener See und zurück.
Für alle Marathonläufer sei abschließend aus meiner Sicht noch bemerkt,dass eine solche XXL- Strecke über 104 km anstrengender ist, als ein Marathon.
Abschließend möchte ich mich noch bei unserem alten Uwe bedanken, der mich auf der Strecke telefonisch und mit einer SMS begleitet hat und mir Mut, auch beim Verlaufen, zugesprochen hat.
Hajo Kriegeskorte
2 Kommentare
Dieter Ullrich
Großartige Leistung Hajo! 100 km zu Fuß, da weiss man wirklich was man gemacht hat. Andere machen die Scheibenwischerbewegung. So richtig können nur wir Langstreckler begreifen, dass das zumindest bis zu einem gewissen Punkt Spaß macht. Der Marsch durch die Nacht ist sozusagen noch das i-Tüpfelchen.
Drücke uns die Daumen, wenn wir Morgen die 300 km mit dem Rad durch die mecklenburgische Nacht und Landschaft fahren, dass wir auch heil ankommen.
Grüsse,
Dieter